Die Jury-Mitglieder 2023
Caroline Fink
Caroline Fink, 46, fasst als Fotografin und Filmerin seit über 15 Jahren Geschichten und Themen in Bildprojekte, Filme und Reportagen. Selbst Alpinistin, konzentriert sie sich dabei auf die Alpen,
die Berge der Welt und Orte, die nahe am Ursprung der Natur liegen. Immer mit dem Ziel, das zu vermitteln, was sie selbst bewegt.
Denn nur das – davon ist sie überzeugt – hat die Kraft, andere zu inspirieren. In der Fotografie arbeitet sie in den Sparten Reportage und alpine Fotografie sowie im Segment Fine Art. Als Studienleiterin für Fotografie & Digital Storytelling ist sie am MAZ in Luzern tätig und als Leica-Referentin unterrichtet sie an der Leica Akademie Schweiz. Im Film ist sie auf Regie und Kamera spezialisiert; dabei erstreckt sich ihr Spektrum von Dokumentarfilmen über experimentelle Kurzfilme bis hin zur Kameraarbeit in den Bergen, unter anderem am Dhaulagiri im Frühjahr 2021. Ihre eigenen Filme liefen auf diversen Festivals zwischen Tegernsee und Los Angeles. Sie lebt in Zürich und verbringt rund hundert Tage pro Jahr in den Bergen.
Josef “Sepp” Wörmann
Geboren 1953 und auf einem Bauernhof im bayerischen Alpenvorland aufgewachsen. Nach dem Leitmotiv „Der Weg ist das Ziel“ sammelte er seine Erfahrungen. Die erste Arbeitsstelle als Fernmeldetechniker war Pflichtstation, Fotografie und Filmerei seine Hobbies. Immer mehr zogen ihn die Berge in ihren Bann: er entwickelte sich zu einem ausgezeichneten Bergsteiger, wurde Mitglied bei der Bergwacht und bald staatlich geprüfter Berg- und Skiführer. Die entscheidende Wegbiegung war Anfang der 1980er Jahre ein „Job“ bei einer großen Bergfilm- Produktion von Gerhard Baur in der Eiger-Nordwand: ursprünglich für die Sicherheit von Team und Akteuren zuständig, wurde Sepp Wörmann als „Tonmann“ Teil des Kamerateams und der Bergfilmer-Szene. Dort entdeckte ihn Hermann Magerer, der Macher der Bergsteigersendung Bergauf-Bergab, und förderte das „Naturtalent an der Kamera“. So wurde er über mehr als 30 Jahre ein entscheidender Mitgestalter der Bildsprache von Bergauf-Bergab. Er lernte dabei fast die ganze Welt kennen, viele Kulturen und Denkschulen, unzählige mehr oder weniger bedeutende Bergsteigerinnen – und er kehrte immer wieder heim zu seinem (inzwischen ehemaligen) Bauernhof.
Dr. Thomas Gayda
Dr. Thomas Gayda wurde 1960 in Salzburg geboren und ist im Kleinwalsertal aufgewachsen. Nach seiner Promotion an der Universität Wien zum Thema „Auseinandersetzung und Ästhetik des zeitgenössischen österreichischen Musiklebens nach 1945“ widmete er sich intensiv dem Themenschwerpunkt „Musik und Exil“. Als Projektleiter der CD-Edition „Entartete Musik“ der Firma „DECCA“ zeichnete er in den 90er Jahren verantwortlich für zahlreiche Ersteinspielungen und sorgte somit für die Rückführung vieler in Vergessenheit geratener Werke ins heutige Konzert – und
Opernrepertoire. Dabei spielte auch Filmmusik eine besondere Rolle. Im Kleinwalsertal hob Thomas Gayda 2000 das Bergfilmfestival „Walsergewitter“ aus der Taufe. Im „Jahr der Berge“ 2002 betreute er für das „Austrian Cultural Forum“ in London das Bergfilmfestival „Altitude“, in dessen Rahmen unter anderem die englische Fassung von Luis Trenkers Filmklassiker „Der Berg ruft“ unter dem Titel „The Challenge“ zu sehen war. 2005 und 2006 erlebte Thomas Gayda das Tegernseer Bergfilm-Festival in seiner Entwicklungsphase – auch damals als Mitglied der Jury.
Julia Poplawska
Julia Popławska ist eine polnische Dokumentarfilmerin und Fernsehjournalistin. In Warschau studierte sie Journalismus und besuchte dort die Wajda Filmhochschule. Bereits mit ihrem Abschlussfilm, „Oh God, dear God“, erhielt sie 2010 bei einem Filmfestival auf Teneriffa in der Kategorie „bester Kurzdokumentarfilm” ihre erste Auszeichnung.
Sie blieb diesem Genre treu und konnte 2015 beim Bergfilm-Festival Tegernsee für den Film „Miejsce” den Großen Preis entgegennehmen. Schauplatz in dem Film ist der am höchsten gelegene Arbeitsplatz in Polen: Die Wetterstation Kasprowy Wierch in der Hohen Tatra. Durch geschickte Kameraperspektiven inszeniert die Regisseurin das Gebäude als Raumstation, wo Mitarbeiter in steriler Atmosphäre ihre Arbeiten erledigen, inklusive „Raumspaziergängen“ und einem Soundteppich wie in Horrorfilmen. Mehrfach erhielt Julia Popławska die Gelegenheit, sich als „artist in residence“ im Ausland fortzubilden. Viele Jahre war sie für das Polnische Fernsehen TVP tätig. In jüngster Zeit gilt ihr Interesse den Verbindungen zwischen Kunst und Wissenschaft, und dafür hat sie ihren Arbeitsplatz in den Botanischen Garten von Warschau verlegt.
Linda Cottino
Linda Cottino studierte Geschichte der Neuzeit in Turin und Grenoble. Als Journalistin sammelte sie anschließend Erfahrungen in „social journalism, bis sie als Chefredakteurin der Zeitschrift ALP ihren Beruf mit ihrer Leidenschaft für die Berge und den Alpinismus verbinden konnte. Nach einer Mitarbeit an Alp Channel wirkte sie an der Entwicklung des Magazins „In movimento” mit, einer Outdoor-Beilage der Tageszeitung „Il Manifesto”. Mittlerweile arbeitet sie freiberuflich als Journalistin und Buchautorin; als Jurorin entscheidet sie über die Vergabe des renommierten ITAS-Bergliteraturpreises mit. Außerdem leitet sie seit mehreren Jahren das Valsusa Filmfest, in dessen Mittelpunkt Themen rund um Umwelt, Berge und historisches Andenken stehen. Kürzlich hat sie ein Buch über Alessandra Boarelli verfasst, die 1864 als erste Frau den Gipfel des Monviso bestieg – eine Glanztat in der italienischen Alpingeschichte.