Filmprogramm - Freitag (20. Oktober 2023 - Abend)

In einer abgelegenen Bergregion Nepals unterstützt eine Handvoll Freunde Jagat Lama beim Erfüllen des Versprechens an seinen sterbenden Vater, eine medizinische Versorgung in seinem Heimatdorf aufzubauen. Obwohl die Familien aller Beteiligten niedrigen Kasten entstammen, stecken sie ihre finanziellen Gewinne und all ihre Energie in die Entwicklung einer sich selbsterhaltenden Kommune; in vielen Bereichen leisten sie Pionierarbeit: mit der ersten Stromversorgung, einem Ausbildungszentrum für Frauen, dem Aufbau einer Schule, einer genossenschaftliche Farm sowie dem Bau einer Gesundheitsstation und Klinik.

Der zwölfjährige Bhyal betätigt sich als Schmied, er schärft die Sicheln und repariert die Gerätschaften der Menschen im Dorf. Doch als Angehöriger der untersten Kaste ist er ein Unberührbarer und wird von seinen Klassenkameradinnen und Mitschülern angefeindet. Nur sein Freund Laba ist bereit, sich über die gesellschaftlichen Grenzen hinwegzusetzen. Vor der Kulisse eines nepalesischen Bergdorfs erzählt der Film von sozialer Ungleichheit und von Freundschaft.

Der Film wurde 2022 ins Programm der Berlinale aufgenommen!

Der Eisenabbau bestimmte früher die Geschicke des Dorfes Jelbang im Bezirk Rolpa. Nachdem die nepalesische Regierung die Minen 1989 geschlossen hatte, wurde die Familie des 84-jährigen Raj Bahadur Budha Magar, der seit seinem zehnten Lebensjahr in den Eisenminen gearbeitet hatte, arbeitslos. Einige Verwandte verschwanden auf der Suche nach Arbeit ins Ausland, andere wurden im Bürgerkrieg getötet. Der Film zeigt, wie sich die Schließung des Bergwerk-Betriebs von Jelbang auf das Leben der Dorfbewohner und das Leben von Raj Bahadur Budha ausgewirkt hat.

Ein Naturfilm als Märchen, erzählt aus der Sicht eines Raben. Die Natur in Tschechien ist märchenhaft und urwüchsig. Inmitten der idyllischen Landschaft versorgen Bären ihren Nachwuchs, brüten Schwarzstörche ihre Eier aus und leben mit Siebenschläfern, Habichtskäuzen, Füchsen, Wölfen in einem Gleichgewicht mit der Natur. Dazwischen erzählen altertümliche Burgen von einer bewegten Vergangenheit.

Für „Gesäuse – Wildes Wasser – Blanker Fels“ erhielt der Regisseur 2006 den Preis für den besten Film in der Kategorie Landschaft. Der Film läuft außer Konkurrenz.

Gerold Biner ist leidenschaftlicher Rettungspilot und seit über 30 Jahren für die Air Zermatt im Dienst. Wie riskant diese Arbeit ist, weiß Biner aus erster Hand: 1989 überlebte er bei seinem ersten Einsatz knapp einen Absturz. Notarzt und Anästhesist Stephan Prückner ist privat selbst begeisterter Skifahrer und Wanderer. Oft muss Prückner am Unfallort unter extremem Zeitdruck Entscheidungen treffen. Mancher Einsatz hinterlässt Spuren, gerade wenn sich junge Menschen schwer verletzen.

Mit 3.905 Metern Höhe ist der Ortler der höchste Gipfel Südtirols und von Weitem sichtbar. Das Bergauf-
Bergab-Team hat drei Freunde bei einer Tour begleitet. Für die Bergsteiger glich die Besteigung einer Zeitreise:
Denn der Aufstieg führt vorbei an Baracken aus dem Ersten Weltkrieg. Einst waren sie von dickem Gletschereis
bedeckt. Das aber haben die heißen Sommer abschmelzen lassen. Sichtbar werden nun Relikte, die Soldaten
beim Kriegsende 1918 auf über 3.000 Metern Höhe zurückgelassen haben.

Sechs leidenschaftliche Kletterer und zwei Segler treffen sich für sechs Monate zu einem einzigartigen Abenteuer. Das Ziel? Den Ozean und den Kontinent zu überqueren, um die Wand ihrer Träume zu klettern und dabei die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. Gemeinsam mit einem Hund segeln sie nach Amerika und meistern die Herausforderung, eine Sportexpedition dieser Größenordnung mit Alternativen zum Flugverkehr und dadurch geringen Umweltauswirkungen durchzuführen. Ihr Hauptziel ist der berühmte El Capitan im Yosemite Park in Kalifornien.

Die Freerider der Mountain Tribe Crew durchqueren Tirol von Fieberbrunn nach St. Anton am Arlberg mit Ski und erfüllen sich so einen lang gehegten Traum. Die „Cross Tyrol“-Tour erstreckt sich über 500 Kilometer durch Berge und Täler. Auf Verkehrsmittel wird verzichtet, mit Ausnahme von Skiliften, die sich entlang der geplanten Route befinden. Die Gruppe taucht tief in die weite Natur und in einsame Gletscherlandschaften ein, quert aber auch abseits der Bergeinsamkeit touristische Hotspots und führt so die Kontraste in Tirols Bergen vor Augen.

Lukas Irmler hat eine spezielle Motivation, die 7 Summits der Alpen zu besteigen. Das Erreichen des Gipfels ist nur ein Teil des Ziels – das Aufbauen und Überqueren einer Slackline in der Nähe des Berggipfels ist der andere Teil. Die Reise beginnt an der Zugspitze und führt über Frankreich nach Slowenien. Die höchsten Gipfel der Alpenländer bergen Potenzial für spektakuläre Highlines, entpuppen sich aber als echte Herausforderung.

Valentin Rapp erhielt 2021 für seinen Film „Alpine Highlines – Dolomiten“ den Otto-Guggenbichler Nachwuchspreis.

Der Film erzählt die Geschichte des Schriftstellers Mario Rigoni Stern (1921-2008) anhand von Zeugnissen und Reflexionen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Im Laufe eines imaginären Tages erinnert seine Stimme, die aus einem umfangreichen Archiv stammt, an die Jahre des Krieges und der Gefangenschaft. Der heimgekehrte Unteroffizier der Alpini (Gebirgsjäger) ist im Laufe der Zeit zum „Wächter“ der Hochebene von Asiago geworden, wo im Ersten Weltkrieg einige der blutigsten Schlachten an der italienischen Front stattgefunden hatten.

Das Dorf Cave del Predil liegt im Grenzgebiet, versteckt in den Wäldern der Julischen Alpen. Einst ein Ort des Fortschritts und der Avantgarde, ist es jetzt nur noch der Rest dessen, was es einst war. Alles zeugt von der Vergangenheit. Die Mine scheint der einzige statische Punkt in diesem kleinen Tal zu sein, wo sich Reiche, Nationen, Völker und ethnische Gruppen begegnet sind. Heute, verlassen von der Politik, will Cave nicht vergessen werden und träumt immer noch von einer möglichen Zukunft.

Die letzten wilden Flüsse der Alpen sind in Gefahr, insbesondere in Tirol. Der Film befasst sich mit dem Ausbau des Kraftwerks Kaunertal, einem Megaprojekt, das sich über die kompletten Ötztaler Alpen erstrecken soll und einen Eingriff in die Natur darstellt, der den letzten Gletscherfluss unwiderruflich verändern würde. Das naturbelassene hochalpine Platzertal soll nach den Plänen des Tiroler Energieanbieters TIWAG aufgestaut werden und als Pumpspeicherkraftwerk dienen. Experten, Landwirte und Umweltschützer kommen zu Wort.

Auf den Spuren der 1936 am Eiger verunglückten Legenden Toni Kurz und Anderl Hinterstoißer radeln zwei junge Alpinisten von Bad Reichenhall nach Grindelwald. Für Spitzenbergläufer Philipp Reiter sind die 550 Kilometer und 5.000 Höhenmeter ein Klacks, für Bergführer Martin Schidlowski nicht ganz. Ein Buddymovie über den Wert von Freundschaft und was sonst noch zählt am Berg.

Mit „Die Alpen – Eine Reise durch Bayrisch-Afrika“ erhielt der Regisseur 2004 den Preis für den besten Film in der Kategorie Landschaft.

Ein Film über das sanfte Unterwegssein und das Gefühl, wenn die Tour zur Reise wird: Michael Vitzthum hat vor 15 Jahren sein Auto verkauft und reist seitdem mit Bus und Bahn zu seinen Bergzielen. Der Film begleitet Angelika Feiner und Michael Vitzthum bei einer kleinen Skisafari durch die Bayerischen Voralpen und zeigt, wie inspirierend es sein kann, sich ohne Auto in die Bergwelt zu bewegen.

Mit Erwartungen aufgeladene Sehnsuchtsorte liegen meist nur einen Schneeballwurf von der nächsten Enttäuschung entfernt – auch im Skigebiet, umringt von traumhaften Bergpanoramen. Während die Bildgrenzen der schwenkenden Wetterkamera stetig hin und her wandern, werden im Vordergrund beiläufig zwischenmenschliche Grenzen überschritten. Ein skurriler Film über allzu bekannte Begegnungen und das Tragische im harmlos Erscheinenden als schmerzhaft realitätsnahe, aber auch humorvolle Episoden-Mockumentary.